Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Der Irish Red Setter, der bereits im 17. Jahrhundert gezüchtet wurde, ist ein hervorragender Jagdgebrauchshund aus Irland und nah mit den anderen Setterrassen, dem Gordon Setter, Irish Red and White Setter sowie dem English Setter verwandt. Der Irish Red Setter wurde aus dem Irischen Rot-Weißen Setter und einer unbekannten Hunderasse mit einfarbig rotem Fell gekreuzt. Sie alle beweisen als Vorstehhunde auf der Jagd großes Talent: Wild können Setterrassen aufspüren und mit erhobener Pfote oder Schnauze ruhig anzeigen. Eine große Besonderheit, denn dadurch wird das Wild bei der Jagd nicht aufgeschreckt.
Angelehnt an seine jagdliche Begabung entstand der Name dieser Hunderasse: Setter ist vom englischen Verb “to set” abgeleitet und bedeutet “vorstehen”. Im Jahr 1882 wurde der offizieller Irish Red Setter Club gegründet, der wenige Jahre später einen ersten Rassestandard für den Jagdhund entwarf. Die endgültige Anerkennung durch die FCI (Fédération Cynologique Internationale) erfolgte im Jahr 1954. Diese Hunderasse wird der Sektion 2, den irischen und britischen Vorstehhunden, zugeordnet.
Das Erscheinungsbild des Irish Red Setter ist unverwechselbar: Das satte Kastanienbraun seines seidigen Haarkleids gepaart mit dem athletischen Körperbau und seinem freundlichen Ausdruck machen den Irish Red Setter zu einem anmutigen und stilvollen Hund. Die Widerristhöhe eines ausgewachsenen Rüden beträgt 58–67 cm, während Hündinnen eine Schulterhöhe bis zu 62 cm erreichen können. Der Irish Setter hat ein mittellanges, flach anliegendes Fell und ist reichlich behaart. Gemäß der Vorgaben der FCI ist die Fellfarbe Kastanienbraun oder Kastanienrot ohne jede Spur von Schwarz. Kleinere weiße Stellen auf der Nase, an den Zehen oder auf der Brust sind zulässig.
Der sanfte Ausdruck des Irish Red Setter spiegelt sein Wesen wider. Dieser Vierbeiner ist ausgeglichen, gutmütig und treu – charakterliche Eigenschaften, die auf einen hervorragenden Familienhund schließen. Dennoch darf der Jäger nicht unterschätzt werden: Durch seinen stark ausgeprägten Jagdtrieb solltest du auch mit seinem temperamentvollen Wesen umgehen können. Hast du dieses im Griff, ist dir der Irish Red Setter ein aufgeschlossener und anhänglicher Begleiter.
Der Irish Setter gilt als folgsamer Hund, der sich gut leiten lässt. Allerdings ist diese Hunderasse aufgrund ihres Jagdtriebes nicht für Anfänger geeignet. Den Jagdtrieb bekommst du als erfahrener Hundehalter mit einer guten Portion Konsequenz und Feingefühl unter Kontrolle. Auf strenge und harte Worte von Herrchen oder Frauchen reagiert die sensible Fellnase mit Angst und Zurückhaltung.
Auch ein gut erzogener Irish Setter neigt dazu, gern Spuren im Wald nachzugehen, weshalb diese Hunderasse anfangs ausschließlich im eingezäunten Gelände Freilauf genießen sollte.
Auch wenn der Irish Setter im Alltag ruhig ist, verwandelt er sich draußen in einen aktiven Sportler. Ein ausgeglichener Begleithund ist dir der Irish Setter nur, wenn er ausreichend Auslauf und geistige Herausforderungen bekommt. Damit diese Hunderasse eine artgerechte Haltung erfahren kann, solltest du als Besitzer aktiv und sportlich sein.
Fremden Menschen begegnet diese Hunderasse aufgeschlossen, aber wachsam. Als Wachhund eignet sich der Irish Red Setter jedoch nicht. Auch mit anderen Hunden versteht sich diese Hunderasse in der Regel gut – mit einer frühen Sozialisierung als Welpe kann diese soziale Kompetenz noch besser gefördert werden.
Als Jagdgebrauchshund ist der Irish Red Setter viel Auslauf und Bewegung gewohnt. Solltest du diese Hunderasse nicht jagdlich halten, kannst du den Bewegungsdrang neben großen Spaziergängen zusätzlich mit Hundesport stillen. Viele Hundesportarten eignen sich für diesen Vierbeiner: Von Nasenarbeit über Apportieren bis hin zu Mantrailing. Er liebt die Natur und kann daher auch bei gemeinsamen Aktivitäten, wie Fahrradfahren oder Joggen, gut ausgelastet werden. Auch eine Arbeitsprüfung wie die Gebrauchshundeprüfung kannst du mit deinem Irish Red Setter in einer Hundeschule absolvieren.
Der sportliche Irish Red Setter hat viel Energie und benötigt daher nährstoffreiches Futter. Das Futter sollte hauptsächlich aus Fleisch bestehen und möglichst kein Zucker, Salz und Getreide enthalten – Irish Setter sind glutenempfindlich und können eine Unverträglichkeit gegenüber Getreide entwickeln.
Bewegt sich der Irish Setter zu wenig, neigt diese Rasse zu Übergewicht. Auch auf Pausen vor und nach der Fütterung solltest du achten, um eine Magendrehung zu vermeiden. Bei einer Magendrehung dreht sich der Magen um die eigene Achse, was schlimmstenfalls zum Tod führen kann. Beobachtest du erste Symptome wie starke Unruhe, Hecheln oder Würgen ohne Erbrechen, solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Der Irish Red Setter hat eine Lebenserwartung zwischen 12 und 14 Jahren. Für ein gesundes Leben spielen auch die Elterntiere eine entscheidende Rolle, daher solltest du dich bei der Suche nach deinem Irish Red Setter an seriöse Züchter wenden, die die Gesundheit der edlen Tiere klar vor ein vermeintliches Schönheitsideal stellen. Vertrauenswürdige Züchter findest du über den Verband des Deutschen Hundewesen (VDH): Sie überprüfen vor der Zucht die Gesundheit der Elterntiere, um Krankheiten zu minimieren, weshalb die Wahl des Züchters vor der Anschaffung von großer Bedeutung ist.
Zu den vergleichsweise oft auftretenden Krankheiten dieser Rasse gehört unter anderem die Hüftgelenksdysplasie (HD), eine angeborene Fehlbildung des Hüftgelenks, die starke Schmerzen verursachen kann. Auch an einer Progressiven Retinaatrophie kann der Irish Red Setter erkranken. Bei dieser erbliche bedingten Erkrankung kann die bereits geschädigte Netzhaut im schlimmsten Fall zur Erblindung führen.
Das schöne, seidige Haarkleid deines Lieblings solltest du täglich bürsten, damit die Haare nicht verfilzen. Vergiss bei der Fellpflege vor allem die langen Fransen an Ohren, Rute und Kehle nicht. Besonders die behaarten Ohren solltest du im Blick behalten: Entzündungen oder einen Parasitenbefall kannst du durch die regelmäßige Kontrolle früh erkennen und behandeln lassen.