Eichenprozessionsspinner

Eichenprozessionsspinner beim Hund

Du bist mit deiner Fellnase auf einem idyllischen Waldweg unterwegs. Die Sonne strahlt durch die Bäume, der Wind raschelt in den Blättern und ihr genießt die frische Luft und den Duft des Waldes. Doch gerade als dein Hund freudig umher tobt, bemerkst du, dass er sich in der Nähe einer Eiche aufhält. Das solltest du im besten Fall vermeiden, denn gerade im Frühjahr ist der Eichenprozessionsspinner unterwegs und dieser kann für Mensch und Tier gefährlich sein. In unserem Magazin-Beitrag erfährst du, warum die Raupen so gefährlich sein können, wo sie zu finden sind und was bei Kontakt helfen kann.

Was sind Eichenprozessionsspinner?

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionae) gehört zur Familie der Nachtfalter. Der erwachsene Falter fliegt zwischen Juli und September und legt in älteren Eichen 100 – 200 Eier ab. Aus diesen Eiern entwickeln sich bis zum Herbst Raupen, die überwintern und Anfang Mai schlüpfen. Die Raupen leben in Gruppen und haben eine einzigartige Art sich fortzubewegen: Sie laufen zusammen im Sinne einer Prozession, dieser Gruppenmarsch kann bis zu 10 Meter lang werden. Alle Stadien des Prozessionsspinners sind gut geschützt, ab dem 3. Larvenstadium produzieren sie Brennhaare mit Widerhaken, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten. Er setzt diese Raupenhaare als Verteidigung ein und zum Schutz der Eier und Raupen. Nach dem Raupenstadium verpuppen sie sich, um schließlich als Nachtfalter zu schlüpfen. Trotz ihrer gefährlichen Brennhaare haben sie natürliche Fressfeinde, wie Vögel.

Eichenprozessionsspinner: Wo sind sie zu finden?

Der Eichenprozessionsspinner findet sich vor allem überall dort, wo große Eichenbestände vorkommen, es können aber auch Einzelbäume betroffen sein. Er bildet Nester oder Gespinste, die in der Baumkrone, am Stamm oder sogar am Boden unter den Bäumen auftreten. Besonders in den Frühjährs- und Spätsommermonaten, bei mildem Wetter, ist die Verbreitung besonders stark. Der Klimawandel hat dazu beigetragen, dass der Eichenprozessionsspinner in immer mehr Regionen Europas heimisch wird. In Deutschland sind aktuell besonders Nordrhein-Westfalen, Saarland und Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg, sowie in nördlicher Richtung in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin betroffen.

Nest

Darum sind Eichenprozessionsspinner für Hunde gefährlich

Die Eichenprozessionsspinner stellen für Hunde eine ernsthafte Gefahr dar, da sie bei Störung ihre Brennhaare in die Umgebung freisetzen. Diese feinen Raupenhaare sind mit Widerhaken versehen und setzen sich schnell an Fell oder Kleidung fest. Sie enthalten das Toxin Thaumetopoein, das bei Berührung zu Irritationen, Schwellungen und Ausschlag auf Haut und Schleimhaut (Raupendermatitis) bis hin zum Absterben des Gewebes führen kann. Das Toxin verursacht in der Regel toxisch-irritative Reaktionen. Seltener, aber auch möglich, sind allergische Reaktionen bei Hunden. Die Gefahr entsteht auch dadurch, dass die Haare lange nach dem Verlassen des Nestes oder nach dem Tod der Raupen noch aktiv bleiben können. Abgebrochene Brennhaare, die auf dem Boden liegen oder in der Luft schweben, können auf die Schnauze, die Zunge, ins Maul oder andere empfindliche Bereiche deines Vierbeiners gelangen. Das Risiko für deinen vierbeinigen Freund kann beträchtlich sein, weshalb es ratsam ist, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um ihn zu schützen. Halte Abstand von Nistplätzen und lasse deinen Hund nicht in Gebieten freilaufen, in denen Eichenprozessionsspinner aktiv sind.

Eichenprozessionsspinner beim Hund: Ausschlag und weitere Symptome

Das Nesselgift kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, diese treten meistens im Bereich der Haut, Schleimhäute, Augen und beim Einatmen auch in der Lunge auf.

Folgende Symptome und Reaktionen können auf den Eichenprozessionsspinner hindeuten:

  • Lokale Veränderungen im Maul im Bereich der Zunge
  • Lokale Veränderungen an den Augen
  • Reizungen und Verätzungen an der Haut
  • Rötungen, Schwellungen und Quaddeln oftmals mit starkem Juckreiz
  • Beim Einatmen der Haare: Husten, Atembeschwerden, Lungenentzündungen

Die Symptome sind in jedem Fall ernst zu nehmen und können in einigen Fällen zum Absterben des Gewebes führen. Solltest du also Anzeichen bemerken, ist es wichtig deine Fellnase schnellstmöglich zu einem Tierarzt zu bringen. Eine schnelle Behandlung ist wichtig, um schwere Komplikationen zu vermeiden.

Eichenprozessionsspinner: Was ist zu tun?

Wenn dein Hund mit Brennhaaren in Kontakt kommt, ist schnelles Handeln entscheidend. Die erste Sofortmaßnahme ist das Waschen des Hundes, um die Brennhaare so gut wie möglich zu eliminieren. Sollten die Augen deiner Fellnase betroffen sein, wasche diese mit klarem Wasser oder mit einer Kochsalzlösung aus. Da Hitze das Toxin inaktiviert, kann die Temperatur des Wassers oder der Spüllösung eine Rolle spielen. Beachte jedoch, dass es nicht zu heiß ist, damit keine Verbrennungen oder andere Verletzungen entstehen! Nach den Sofortmaßnahmen bringst du deine Fellnase am besten zum Tierarzt. Der Tierarzt wird symptomatisch behandeln und bei Bedarf Medikamente verschreiben. Er kann zudem einschätzen, ob weitere Maßnahmen oder Untersuchungen erforderlich sind.

Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners ist eine Aufgabe für professionelle Schädlingsbekämpfer. Sie verwenden spezielle Methoden, um die Raupen und Nester sicher zu entfernen. Häufig werden Warnschilder aufgestellt und bestimmte Gebiete gesperrt, um Menschen und Tiere zu schützen. Informiere dich daher über lokale Hinweise und achte auf Nachrichten in der örtlichen Presse, um deinen Hund sicher zu halten.

Fazit: Der Eichenprozessionsspinner kann im Frühling und Sommer eine echte Gefahr für euch sein. Seine giftigen Brennhaare können unter anderem schmerzhafte Reizungen und Atemprobleme verursachen. Sei wachsam und mache um Gebiete mit Warnschildern einen großen Bogen. Wie sorgst du dafür, dass dein Hund in der Natur sicher bleibt? Hattet ihr schonmal eine Begegnung mit Eichenprozessionsspinner?

Kommentare
Von: Kleis Myrta

Ich danke ganz herzlich für die ausführliche Information derEichenprozessionspinner! Habe ihren Text der betroffenen Familie weitergeleitet. MfG, M.Kleis das war die Nummer.

Von: Hunter

Sehr Gerne! Bei weiteren Fragen, gerne melden.

Von: Kleis Myrta

Ein Hund meiner Freunde ist mit grosser Wahrscheinlichkeit vom Gift des Eichenprozessionspinner berührt worden. Der Tierarzt macht sein Mögliches, weiss aber nicht genau, mit welchem Gegengift oder was auch immer er agieren könnte. Der Hund leidet, hat an der Nase, Pfoten und Ohren Ausschläge und Pusteln. Sie haben Angst, dass sie den Hund einschläfern müssen, weil der Tierarzt nicht weiter kommt. Finde dies sehr tragisch

Von: Hunter

Hallo, schön, dass du dir Gedanken machst. Ein Kontakt mit den Brennhaaren des Eichenprozessionsspinners kann für Hunde äußerst gefährlich werden. Die feinen Härchen enthalten ein stark reizendes Gift, das zu entzündlichen Hautreaktionen, Pusteln, Juckreiz und im schlimmsten Fall zu Atembeschwerden oder Kreislaufproblemen führen kann. Bei Verdacht auf einen Kontakt ist schnelles Handeln entscheidend. Zunächst sollten alle betroffenen Hautstellen und das gesamte Fell gründlich mit Wasser abgespült werden – dabei sollte man auf keinen Fall reiben, da das die Reizstoffe tiefer in die Haut drücken könnte. Danach richtet sich die Behandlung vor allem auf die Linderung der Symptome. Antihistaminika wie Cetirizin können helfen, die allergischen Reaktionen zu mildern. Gleichzeitig wird häufig Kortison eingesetzt, um Entzündungen einzudämmen. Beides darf allerdings nur in Absprache mit dem Tierarzt verabreicht werden. Zur Schmerzlinderung kommen gängige Schmerzmittel wie Metamizol oder Meloxicam zum Einsatz. Zusätzlich kann das Auftragen abschwellender Cremes – zum Beispiel mit Panthenol – die Haut beruhigen und den Heilungsprozess fördern. Wenn der Hund durch die Reaktion stark geschwächt ist, sind unter Umständen Infusionen notwendig, um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren. Bei Atemnot hilft gegebenenfalls die Sauerstoffzufuhr. Sollte sich die Haut zusätzlich infizieren, ist eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich. Auch wenn es zunächst dramatisch wirken kann – mit schneller, gezielter Hilfe und tierärztlicher Betreuung stehen die Chancen gut, dass sich betroffene Hunde wieder erholen. Deine Nicole vom Wir lieben HUNTER Rudel

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